Mit einem halben Jahr erkrankte ich, geb. 1987, an einer Pneumokkokken-Meningitis, in deren Folge ich innerhalb relativ kurzer Zeit ertaubte. Da zu dieser Zeit noch keine Kinder, geschweige denn Kleinkinder implantiert wurden, verknöcherten meine Schnecken fast völlig. Als eines der ersten Kinder bekam ich Anfang März 1990 im Alter von 2 Jahren und 4 Monaten in Hannover ein 22 Elektroden Implantat von Cochlear eingepflanzt. Allerdings ließen sich wegen der Verknöcherung nur 8-10 Elektroden tatsächlich einführen, was natürlich große Einschränkungen beim Hören bedingt. Nach einem „kleinen Schaukelunfall“ im Jahre 1993 wurde ich am rechten Ohr in Salzburg reimplantiert – Prof. Dr. Dr. Lehnhardt entschied sich für ein 20 + 2 von Cochlear. Dieses Implantat rechts trage ich noch heute.
Im Sommer 2002 erfolgte dann die Implantation am linken Ohr in Regensburg. Das Hören mit dem Implantat links stellte sich als sehr schwierig heraus, da es mit etlichen Nebenwirkungen verbunden war (Augenzucken, Einschränkungen bei einigen Nerven, die auch stimuliert wurden), so dass ich nach vielen Jahren aufgegeben hatte, damit weiter hören zu wollen, weil auch ein Sprachverstehen sich nicht eingestellt hatte und trug weiterhin nur das CI am rechten Ohr.
Im September 2015 ließ ich mich nach langem Überlegungen von Prof. Dr. Dr. Laszig in Freiburg am linken Ohr reimplantieren, um einen neuen Versuch zu wagen.
Im Laufe der Jahre profitierte ich jeweils von den technischen Neuerungen auf Seiten der Sprachprozessoren, allerdings immer erst mit mehr oder weniger langer Verzögerung aufgrund des Ur-alt-Implantates. Seit Oktober 2015 trage ich nun auf beiden Ohren den Nucleus 6 von Cochlear. Wobei man erwähnen muss, dass ich - wie oben schon geschrieben - rechts seit gut 23 Jahren immer noch das alte Implantat habe und der Sprachprozessor Nucleus 6 erst seit Ende 09/2015 mit dem älteren Implantat kompatibel ist.
Ich hatte einen langen Weg mit den verschiedensten Sprachprozessoren und das CI ist Teil meines Lebens. Ich möchte gar nicht wissen, wo ich ohne diese Hörprothese heute stehen würde. Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zur Pferdewirtin studiere ich aktuell PIR (Prävention, Inklusion und Rehabilitation bei Hörschädigung auf Lehramt) im vierten Semester an der Ludwig-Maximilian-Universität in München.
Ich muss dazu sagen, ohne
das CI,
die Frühförderung aus Straubing,
und die (positiv wie negativ) unerbittliche Unterstützung meiner Familie
wäre ich nie so weit gekommen.
Dazu passt nur ein Motto, das ich vor einiger Zeit gelesen habe: