Mit dem Tag des Hörens ergab sich am Samstag eine neue Möglichkeit des Austausches. So versammelten sich zum ersten Mal Anbieter, Ausstellende und Fachvortragende zum Thema in der Calauer Stadthalle.
Hören gehört wie selbstverständlich zum Alltag, doch eben nicht für jedermann. Anders als bei manch anderen Handicaps ist dieses jedoch nicht sichtbar. „Wir haben den Tag des Hörens ins Leben gerufen, weil wir mit unserer Beeinträchtigung offensiver umgehen möchten“, sagte die Vereinsvorsitzende Sylke Bärbock vom Seelsorger der Ohren e.V. Sie organisierte und unterstützte mit ihren 50 Vereinsmitgliedern die Veranstaltung.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch die stellvertretende Landrätin des OSL-Kreises Grit Kluge, welche gleichzeitig die Schirmherrschaft über das Projekt im Rahmen der Woche für Pflege und Gesundheit übernahm. Ergänzende Worte fand zudem der Calauer Bürgermeister Werner Suchner mit seinem Amtskollegen Bengt Kanzler aus Vetschau. „Es ist eine mutige Idee, eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Hören gehört zu den wichtigsten Kommunikationsmitteln der Menschen“.
Nach einem gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellungshalle und Vorstellung der jeweiligen Aussteller folgten ausgewählte Fachvorträge zum Thema Hörbehinderung: So berichteten HNO-Ärzte über ihren Alltag und die Möglichkeiten der operativen Wiederherstellung von Gehörverlusten. Der Intregrationsfachdienst sprach über die hörgerechte Ausstattung von Arbeitsplätzen, und ein Rechtsanwalt berichtete in seinem Vortrag darüber, wie die Kostenbeteiligung bei einem Hörgerät auf ein Minimum zu reduzieren ist.
„Die Fachvorträge decken fast alle Bereiche ab, für jeden, der im Laufe seines Lebens mit einer Hörstörung zu tun hat“, so Gregor Obst vom Verein. Begleitet wurden alle Vorträge und Austeller von Dolmetschern für Gebärdensprache. Neben Betroffenen kam auch Fachpublikum. „Ich nehme die Informationen mit, um sie an meine Patienten weiter zu geben“ so Jacqueline Vogel, Hörgeräteakustikerin aus Cottbus.
Quelle Lausitzer Rundschau